Ich bin Lisa Haber, Jahrgang 1991 und lebe mit meinem Mann und meinem Sohn in Mannheim. Ich liebe es Musik zu machen, zu basteln und Meerschweinchen sind für mich die tollsten Tiere der Welt. Ich habe Soziale Arbeit an der Uni Duisburg- Essen studiert, bin dann wieder zurück nach Mannheim und habe dort lange in verschiedensten Feldern der Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet. Dann wurde ich schwanger und mein ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt.

Meine Schwangerschaft verlief leider nicht ganz so schön, denn ich habe vom positiven Test bis in den Kreißsaal hinein durchweg mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen gehabt. Entsprechend geschwächt und gestresst hat unsere erste Zeit zu Dritt angefangen. Mit dem Stillen hat es nicht so recht geklappt, das Schlafen war eine Katastrophe und in meine Rolle als Mama habe ich am Anfang auch nicht so gut finden können.

Was mir geholfen hat, war Zeit. Und die hatte ich auf der einen Seite gar nicht und auf der anderen zu Hauf. Denn mein Sohn hat erstmal nur auf mir oder meinem Mann geschlafen. Ich hatte gar keine Zeit im Sinne davon dass ich für mich alleine nichts machen konnte- duschen, essen, aufs Klo gehen, aufräumen, putzen (das glaubt mir bis heute keiner, dass ich es vermisst habe zu putzen!). Dass die Mutterschaft das zurückstellen der eigenen Bedürfnisse irgendwo beinhaltet, war mir zwar bewusst, aber wie es sich letztendlich anfühlt kann man im Vorfeld einfach nicht ahen. Das hat mich ganz schön überrumpelt und überfordert! Auf der anderen Seite hatte ich bei jedem Schläfchen viel, viel Zeit am Handy, denn Schläfchen fanden erstmal nur auf mir statt. Und auf Social Media habe ich am meisten Zeit davon verbracht. Ich hatte Glück und wurde auf den Account meiner Ausbilderin Daria aufmerksam gemacht, die dort ihr Wissen geteilt hat. Ihre Tipps und Tricks haben uns geholfen, den Schlaf unseres Sohnes zu verbessern. Noch dazu habe ich es durch sie geschafft, einfach die Situation als solche anders anzunehmen. Ich habe mich so schlecht gefühlt, weil ich es nicht geschafft habe, meinen Sohn abzulegen, wo das doch für alle das große Ziel zu sein scheint. Es gibt aber nicht zu viel Liebe, Nähe und Geborgenheit und wenn es genau das ist, was mein Kind braucht, dann bin ich doch alles andere als eine schlechte Mama, wenn ich genau das meinem Kind gebe.

Aus diesem Grund habe ich mich dann auch letztendlich dazu entschieden, dass ich andere Familien unterstützen möchte und mich zum Babyschlaf-& Elterncoach ausbilden lassen. Denn sind wir mal ehrlich: welche Schlafsituation für uns gut ist, entscheiden wir selbst. Es gibt da kein richtig oder falsch, sondern nur "passt zu uns" oder eben nicht. Ich möchte Familien dabei unterstützen, ihren individuellen Weg zu finden.